Mittwoch, 6. August 2014

Ponys sind wie Kartoffelchips ...

... man kann nie nur eines davon haben.


Ein bisschen jammern sei im Rahmen, sagte mein Facharzt, das Krankheitsbild gestatte dies durchaus[1]. Ihm blieb jedoch das Lamento erspart, als ich mich letzten Sommer aus gesundheitlichen Gründen entschloss – entschließen musste, das Reiten vorerst sein zu lassen. Vermutlich hätte er mir die Jammer-Lizenz sofort wieder entzogen.

Glück im Unglück hatte ich, auf kalten Pferde-Entzug kam ich nicht. Eine Bekannte bat mich, bei der Pflege ihrer beiden Gnadenbrot-Ponys vom Tierschutz auszuhelfen. Papa Blu meinte: „Nimm ein Vergrößerungsglas mit.“ Die beiden Mini-Macker (ein Shetty-Hengst und ein Welsh-Hengst) leben als Landschaftspfleger nicht weit von der Casa Blu. Sie verhindern, dass eine Wiese verwildert. Ich verhindere, dass die Ponys verwildern.
Dabei sehen sie so harmlos aus!

Als ich den „Job“ antrat, befürchtete ich schon, jeden Morgen zwei Marodeure in den Vorgärten des Viertels zu suchen. Vorsorglich erkundigte ich mich schon einmal nach einer Quelle für NATO-Draht zur Sicherung der Weidegrenze. Man hat ja schon viel vom Ausbrecher-Gen der Shettys gehört und vom Schalk, der ihnen im Specknacken sitzt.

Tatsächlich fand der Mini bald eine Taktik, den Weidezaun zu überwinden. Die Shetty-Arschbombe gegen die Elektrolitze lässt sich jedoch leider nicht patentieren, da sie bei „mehr Power“ auf dem Zaun nicht mehr ausgeführt werden sollte. 

Mittlerweile hat sich alles eingespielt, sie haben sich gut eingelebt und zu fröhlichen – und erfolgreich entrüpelten – Ponys entwickelt. Der Flurschaden hält sich in Grenzen.

Doch immer wieder aufs Neue gerührt bin ich über das zweistimmige Trompeten-Duett, mit dem sie nun täglich „ihre Menschen“ zum Stalldienst begrüßen. Wenn man so etwas zurückbekommt, fällt der Weg zum Ehrenamt leicht. 

Auch an Tagen, an denen man ein wenig jammern wollte.




[1] Das Jammern findet auf hohem Niveau statt. Trotzdem sind acht mal Migräne pro Monat Mist.


3 Kommentare:

  1. Ich will die Arschbombe seeeeehn, ich will die Arschbombe seeeeehn.

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  2. Nicht, dass deine Putze dann mit mir schimpft. Ich hör sie schon: "Und das nennst du Fortbildungsvideo? Du bringst meinen wohlerzogenen Max auf lauter dumme Ideen ..."

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  3. Guten Tag,
    hier spricht die Putze vom Max.
    Ich bitte sehr darum, meinen ungezogenen Jungen nicht auf kulturell und wissenschaftlich wertvolle Ideen zu bringen. Arschbombe! Das ist doch viel zu hoch für das Kind. In Chemie und Physik ist er ganz schlecht.

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